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Um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müssen erste Anlagen zur Zementproduktion noch vor 2030 mit der Carbon Capture Utilization and Storage (CCUS) Technologie ausgestattet werden.
Zudem muss der Einsatz von Zement über Materialeffizienz und Substitution gemindert werden. So wird die Zementproduktion in Deutschland zukunftsfähig.
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Der Einsatz von CCUS in der Zementindustrie ist ein erster wichtiger Schritt zum Aufbau einer CCUS-Strategie und Infrastruktur.
In enger Zusammenarbeit mit europäischen Partnern müssen dafür der nationale und europäische Rechtsrahmen für die CO2-Speicherung aufgebaut werden.
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Klimaschutzverträge (Carbon Contracts for Difference) sind das geeignete Instrument, um die Mehrkosten einer klimafreundlichen Zementproduktion abzusichern.
Durch den Einsatz von nachhaltiger Biomasse und biogenen Reststoffen in der CCS-basierten Zementproduktion (BECCS) können darüber hinaus kostengünstige CO2-Senkeneffekte erzielt werden.
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Der Finanzierungsbedarf zur Transformation der Zementindustrie bis 2030 ist mit unter 300 Millionen Euro gering.
Klimaschutzverträge sind kurzfristig zentral, um Investitionen abzusichern, höhere Kosten können jedoch mithilfe einer EU-EHS-Reform, eines Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) und dem Aufbau von grünen Leitmärkten für CO2-armen Zement kompensiert werden.
Klimaschutzverträge für die Industrietransformation (Zement)
Analyse zur Zementbranche
Einleitung
Die Diskussion der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität hat eine neue Qualität erreicht. Um dem Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichtes zur mangelnden Ambition und generationsübergreifenden Gerechtigkeit des Klimaschutzgesetzes von 2019 zu entsprechen, wurde das Gesetz überarbeitet und muss von der neuen Bundesregierung regulatorisch umgesetzt werden. Die verabschiedeten Ziele einer CO2-Minderung von 65 Prozent bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2045 definieren damit auch den Transformationspfad für die Industrie.
Der Zementindustrie kommt bei der Erreichung der Klimaneutralität eine zentrale Rolle zu. Mit einem Anteil von knapp drei Prozent der deutschen Emissionen bietet sie ein strategisches Minderungspotenzial. Da Zementklinker ein unverzichtbarer Werkstoff für unsere Wirtschaft bleiben wird, der auch unter Ausschöpfung sämtlicher Minderungsstrategien mit unvermeidbaren Prozessemissionen einhergeht, muss seine Produktion durch CCUS, die Abscheidung und Speicherung oder langfristige Verwendung der unvermeidbaren CO2-Emissionen klimaneutral ausgerichtet werden. Der Aufbau der dafür nötigen Anlagen und Infrastruktur erlaubt dabei nicht nur die klimafreundliche Produktion der Zementindustrie, sondern eröffnet Chancen, einen klimapositiven Beitrag für die Klimaneutralität des Landes insgesamt zu leisten.
Um diese Chancen zu nutzen, müssen zusätzliche Kosten für den Aufbau und Betrieb dieser Anlagen kurzfristig über Klimaschutzverträge abgesichert werden. Nur wenn die CO2-arme Produktion vor der Konkurrenz durch etablierte CO2-intensive Alternativen geschützt wird, kann sie sich als Standard für eine globale und klimaneutrale Wirtschaft durchsetzen.
In dieser Studie legt Agora Industrie die Resultate ihrer Arbeit zur Umsetzung von Klimaschutzverträgen als zentrales Instrument zur Transformation der Zementindustrie für die deutsche und europäische Klimapolitik vor.
Kernergebnisse
Bibliographische Daten
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Klimaschutzverträge für die Industrietransformation (Zement)
Analyse zur Zementbranche
Grafiken aus dieser Publikation
Infogramm zur Rolle von Klimaschutzverträgen für die Transformation der Zementproduktion
Abbildung 1 von Klimaschutzverträge für die Industrietransformation (Zement) auf Seite 9
Glossar in Bildern und Gleichungen
Abbildung 2 von Klimaschutzverträge für die Industrietransformation (Zement) auf Seite 10