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Klimafreundlicher Zement und Beton

Eine effiziente und kreislauforientierte Nutzung von Materialien, eine saubere Energieversorgung sowie die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (carbon capture and storage, CCS) sind Schlüsselelemente für die Dekarbonisierung des Zement- und Betonsektors.

Klimafreundlicher Zement und Beton

Zement und Beton sind nach Wasser die weltweit am zweithäufigsten verwendeten Stoffe und die zweitgrößte Quelle direkter CO₂-Emissionen in der Industrie. Sie werden als Baustoffe für ein breites Spektrum von Verwendungszwecken benötigt, darunter gewerbliche und private Gebäude und andere Infrastrukturen wie Brücken, Straßen oder Dämme.

Etwa zwei Drittel der Emissionen aus der Zement- und Betonproduktion stammen aus dem Prozess der Entsäuerung von Kalkstein zur Herstellung von Klinker, einem Hauptbestandteil von Zement. Das restliche Drittel sind Emissionen im Zusammenhang mit der Energieversorgung. Im Gegensatz zu anderen Sektoren wie der chemischen Industrie entstehen die meisten Emissionen in der Produktionsphase und nicht in den nachfolgenden Lebenszyklusphasen wie der Nutzungsphase und den Prozessen am Ende des Lebensweges. Eine klimafreundliche (Wieder-)Verwendung von Zement und Beton kann jedoch dazu beitragen, die kumulativen Emissionen dieses Sektors zu senken.

Mehrere Strategien werden für den erfolgreichen Übergang dieser Sektoren zur Klimaneutralität eine Schlüsselrolle spielen. Erstens muss der CO₂-intensive Teil der Zement- und Betonmaterialien viel effizienter und kreislauforientierter genutzt werden, beispielsweise durch die Verringerung des Klinkerfaktors im Zement und des Zementanteils im Beton, durch die Entwicklung innovativer Betonchemikalien sowie durch das Recycling von Zement und Beton. Zweitens müssen die Planung und der Bau von Gebäuden und anderen Infrastrukturen materialeffizienter werden. Drittens muss die für die Zement- und Betonherstellung benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen stammen, z. B. aus erneuerbarer Elektrizität.

Viertens wird für verbleibende und unvermeidbare Prozessemissionen der Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) erforderlich sein. Und fünftens kann die Zementproduktion durch die Kombination von Biomasse und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (BECCS) sogar dazu beitragen, negative Emissionen zu erzeugen, die in einer klimaneutralen Welt benötigt werden. Damit diese letzte Lösung nachhaltig ist, muss die Biomassenutzung strengen Nachhaltigkeitskriterien folgen und zwischen den nachfrageseitigen Sektoren gut koordiniert werden.

Agora Industrie entwickelt Konzepte und politische Handlungsempfehlungen auf der Grundlage der oben genannten Schlüsselelemente, um den Übergang des Zement-, Beton- und Bausektors zu klimafreundlichen Lösungen zu lenken.

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